Andacht zu Allerheiligen am Grab

Kreuzzeichen:
Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Beginn:
Wir sind zu dir …. (Name der Verstorbenen ) ans Grab gekommen, um heute an Allerheiligen ganz besonders an dich zu denken uns an dich zu erinnern und für dich und uns zu beten.

Wir sind davon überzeugt, dass unser Gott ein Gott der Lebenden ist.
Jesus Christus selbst hat gesagt: Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer an mich glaubt, der hat ewiges Leben. Und so sind wir überzeugt, dass unser Gott des Lebens mitten unter uns ist, wenn wir hier am Grab beten und dass du/ihr (Name des Verstorbenen) nun bei ihm seiner Herrlichkeit bist und lebst.

Gebet GL 675,4
Wir beten gemeinsam:
Herr Jesus Christus,

du bist der Auferstandene und lässt uns nicht allein,

auch wenn unser Leben Trauer und Dunkel kennt,

Enttäuschung und Zweifel, Mutlosigkeit und Angst,

Sorge und Verwirrung
A: Ich weiß, dass mein Erlöser lebt

Du wandelst Trauer in jubelnde Freude,
Zweifel in unerschütterliches Vertrauen,

Mutlosigkeit in phantasievollen Einsatz,

Sorge in neue Zuversicht.
A: Ich weiß, dass mein Erlöser lebt

Du glättest die Wogen der Verwirrung.

Du erhellst das Dunkel unseres Herzens.

Du tränkst die Dürre unserer Seelen.

Du heilst die Wunden in unserem Leben.
A: Ich weiß, dass mein Erlöser lebt

In Unsicherheit und Unentschlossenheit sendest du den Geist der Stärke.
In Streit und Unfrieden sendest du den Geist der Einheit.
In Langeweile und Überdruss sendest du den Geist der Freude.
In Gedankenlosigkeit und Egoismus sendest du den Geist der Liebe.

A: Ich weiß, dass mein Erlöser lebt

Durch die Taufe gehören wir zur Gemeinschaft deiner Kirche, und  dein Leben erfüllt auch uns.
Wenn wir deine Liebe weitertragen
A: bricht das neue Leben an.
Wenn Menschen sich durch die Not der anderen im Herzen berühren lassen
A: bricht das neue Leben an.
Wenn klagende ein offenes Ohr und eine stützende Hand finden
A: bricht das neue Leben an.

Wenn Menschen den stummen Schrei der Mutlosen und Ausgebeuteten nicht überhören
A: bricht das neue Leben an.
Wenn Unversöhnte den ersten Schritt zueinander wagen
A: bricht das neue Leben an.
Wenn Menschen sich öffnen für deinen Frieden und ihn weitergeben
A: bricht das neue Leben an.

Wenn durch die liebende Hand von Menschen die Barmherzigkeit Gottes erfahrbar wird
A: bricht das neue Leben an.
Wenn Schwierigkeiten und Sorgen von Zuversicht überstrahlt werden
A: bricht das neue Leben an.
Wenn Sterbende ihr Leben in deine Hand zurücklegen
A: bricht das neue Leben an.

 

Bibeltext:
Wir hören aus der Heiligen Schrift  (Röm 8, 35.37-39):

 

 

Lesung aus dem Brief des Apostels Paulus an die Römer

 

 

Schwestern und Brüder!

Was kann uns scheiden von der Liebe Christi?

Bedrängnis oder Not oder Verfolgung,
Hunger oder Kälte, Gefahr oder Schwert?

All das überwinden wir           durch den, der uns geliebt hat.

Denn ich bin gewiss:

Weder Tod noch Leben, weder Engel noch Mächte,

weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, weder Gewalten der Höhe oder Tiefe

noch irgendeine andere Kreatur         können uns scheiden von der Liebe Gottes,

die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.

 

 

Wort des lebendigen Gottes

 

Fürbitten:
Wir gedenken unserer verstorbenen Angehörigen, Verwandten, Freunde und jener, die uns im Leben Gutes getan haben:

Wir beten für unsere Verstorbenen, dass sie in dir, Gott, die Erfüllung ihres Suchens und Mühens finden, die Verzeihung ihrer Schuld und die endgültige Antwort auf ihre Fragen.

Wir beten für unsere Verstorbenen Angehörigen und alle, die uns nahe standen: dass das Gute, das sie gesagt und getan haben Frucht trägt und wir ihnen in Dankbarkeit verbunden bleiben.

Wir beten, dass die Trauernden sich aufrichten im Glauben und in der Hoffnung, dass die Einsamen und Verlassenen anderen Menschen begegnen, die sie in ihrer Trauer begleiten.

Wir beten für alle, die an die Auferstehung der Toten glauben; für alle, die nicht glauben, aber nach dem Sinn des Lebens und Sterbens fragen und für alle, die unbekümmert in den Tag hinein leben.

Wir beten für alle Menschen, die durch Krieg und Gewalt, durch Krankheit und Unfall plötzlich aus ihrem Leben gerissen wurden.

Wir beten für alle, die dem Tod nahe sind – ob sie darum wissen oder nichts ahnen: dass Gott sie bereit finde und vom Tod zum Leben führe.

Für die Gefallenen der Kriege und Bürgerkriege, für die Opfer von Ungerechtigkeit und Gewalt und für alle, die nie die Chance zu einem menschenwürdigen Leben bekommen haben.

Für alle, die Schuldig geworden sind an einem Menschenleben, für jene die keinen Weg zur Vergebung finden und für alle, die ihre Schuld leugnen oder verdrängen.

Für die Menschen, die alltäglich mit dem Tod und mit sterbenden Menschen zu tun haben: in der Krankenpflege und in Altenheimen, in Rettungsdiensten und bei der Bestattung.

 

Segnung des Grabes

Jesus Christus ist Anfang und Ende unseres Lebens. Er hat Hass durch Liebe überwunden und unseren Tod in Leben verwandelt. Im Vertrauen darauf, dass Gott auch unseren Tod in Leben verwandelt, segnen wir nun die Gräber mit dem Weihwasser, das an die Taufe, den Beginn unseres Lebens mit Christus erinnert.

 

Wir segnen unsere Gräber, weil sie unsere Toten aufgenommen haben. Das Grab, der Ort, in den wir den Leib eines Toten legen. Der Leib verwest Und uns bleibt die Erinnerung an den Menschen. Das Grab, der Ort, zu dem wir Lebenden gehen, weil es uns hilft, das Unbegreifliche begreifbar werden zu lassen.

Wir segnen unsere Gräber, die uns erinnern an unsere Verstorbenen,

und so Zeichen von Beziehung über den Tod hinaus werden. An diesem Ort können wir Hoffnung auf neues Leben finden. Denn die Toten sind nicht hier. Sie sind in unserem Herzen, im Himmel, bei Gott.

Wir segnen unsere Gräber, weil sie uns sagen: der Tod ist nicht das Letzte. Weil wir glauben, dass er uns alle herausrufen wird aus dem Tod und uns ewiges Leben schenkt.  Grab individuell mit Weihwasser besprengen

 

Gebet:

Herr Jesus Christus, wir danken dir für all unsere Verstorbenen.

Sie gehören zu uns, auch wenn sie bereits bei dir sind.

Mit ihnen waren wir reich gesegnet.

Wir danken dir für alles Gute, dass du ihnen getan hast:

Du hast sie berufen, erwählt und gesegnet.

Groß bist du Herr und unendlich gut, weil du sie ein Leben lang geliebt hast.

Du hast sie reich gemacht, weil du der Inhalt ihres Glaubens,

das Ziel ihrer Hoffnung und die Erfüllung ihrer Liebe warst.

Du hast sie verstanden und geführt und hast ihr Leben schön und wertvoll gemacht. Du hast ihnen geholfen in der Bedrängnis, in ihrem Suchen nach Freude und Erfolg. Du hast ihre Gebete angenommen und ihnen Gelegenheit gegeben, Zeugnis von deiner Liebe zu geben.

Wir danken für die Menschen, die uns so nah und kostbar waren.

Wir bitten dich:  Lass das Gute, das sie getan haben weiterwirken.

Lass sie Fürsprecher sein bei dir für uns alle. Lass sie fortleben in unseren Gedanken. Vergelte ihnen alles Gute, das sie getan haben und schenke ihnen das ewige Leben.     Amen.

 

Vater Unser:

Unsere persönliche Trauer, unsere Hoffnungen, unsere Visionen und unsere Ängste nehmen wir mit hinein in das Gebet, dass Jesus uns zu beten gelehrt hat und beten gemeinsam: Vater Unser

 

Abschluß:
Guter Gott, du kennst uns und weisst um unsere Freuden und unsere Trauer. Du hältst uns im Leben und im Tod. Begleite uns durch unser Leben, schenke unseren Verstorbenen neues Leben bei dir und behüte uns durch deinen Segen. Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.