Man muss nicht immer viele Kilometer zurücklegen, um wunderbare Orte entdecken zu können. Deshalb blieb die Kolpingsfamilie Hof bei ihrer diesjährigen Studienfahrt innerhalb der bayerischen Landesgrenzen. Der weiß-blaue Himmel machte seinem Ruf alle Ehre und strahlte genauso freundlich wie die beiden Stadtführerinnen, die die Hofer Reisegruppe an ihrer ersten Station Freising empfingen. Die älteste Stadt an der Isar hatte viel zu bieten – bis hin zum Schrägwandaufzug auf den Domberg, wo als krönender Abschluss die Konkathedrale des Erzbistums München und Freising wartete. Danach ging es weiter ins Kloster Scheyern, das in den kommenden Tagen als Unterkunft dienen sollte.

Am zweiten Tag stand einer der Höhepunkte auf dem Programm: die Messe in der Klosterkirche mit Domvikar Christoph Wittmann. Der Landespräses des Kolpingwerks Bayern predigte sich mit ermunternden Worten sofort in die Herzen der Gottesdienstbesucher und zeigte sich auch beim anschließenden gemeinsamen Mittagessen volksnah und interessiert. Eine Einladung nach Hof nahm er mit Aussicht auf ein Schlappenbier gerne an. Am Nachmittag besichtigten die Reiseteilnehmer die Basilika samt Kreuzgang und Nebenkapellen, wo sich auch eine der ältesten Grablegen der Wittelsbacher, deren früherer Stammsitz Scheyern war, befindet. Auch eine Erkundungstour durch die Klosterbrauerei durfte natürlich nicht fehlen.

Bekanntlich braucht man fürs Bierbrauen Hopfen und dieser war Thema des dritten Tages. Auf dem Hopfenerlebnishof Stiglmaier in Attenhofen erfuhren die Hofer viel über die Hallertau sowie Hopfenanbau und -ernte. Sie durften Hopfentee, Schuxn, Hopfenlimo und selbstverständlich auch Bier kosten, besuchten einen Hopfengarten und lauschten beim Weißwurstessen den unterhaltsamen Geschichten der Hopfenzupferin Zenzi. Am Ende wurde noch gemeinsam gesungen, bevor die Fahrt weiter zur Wallfahrtskirche Koppenwall führte. Das Besondere an dieser kleinen Kapelle war der Schlupfaltar, wo der Brauch des Bögelns gepflegt wird, d.h. die Wallfahrer kriechen hindurch in der Hoffnung, dass die Kirchenpatronin St. Korona sie von Rückenleiden und körperlichen Gebrechen verschont oder heilt.

Tags drauf musste man sich von der klösterlichen Ruhe in Scheyern wieder verabschieden. Wer eine der Frühmessen besucht hatte, konnte den Segen mit der Kreuzreliquie mit nach Hause nehmen. Bei der Fahrt Richtung Norden machte die Reisegruppe noch einen Zwischenstopp an der Benediktinerabtei Rohr und kam in den Genuss einer Führung durch die prachtvolle Asamkirche mit dem ehemaligen Abt. Ein gemeinsames Mittagessen in Hainsacker nahe Regensburg rundete die erlebnisreiche Reise ab. Beschenkt mit persönlichen Begegnungen und Glaubenserfahrungen (sowie dank bayerischem Essen und Bier auch ein paar Kilo mehr auf den Hüften) kehrten alle ins heimische Hof zurück.

Susanne Hoch