In diesem Jahr konnte die Kolpingsfamilie Herzogenaurach beim Familiensonntag am ersten Sonntag im August ihre alljährliche Ehrung für langjährige Mitglieder nach einem Gottesdienst im Pfarrzentrum abhalten.
Den Gottesdienst in der Stadtpfarrkirche zelebrierte Stadtpfarrer Dekan Dr. Michael Pflaum. Im Anschluß an den Gottesdienst gab es im Pfarrzentrum ein gemeinsames Mittagessen und eine Kaffeetafel für die Kolpingmitglieder. Für die musikalische Umrahmung sorgte Stadtpfarrer Dekan Dr. Michael Pflaum am Piano, er begleitete die Kolpinger beim Singen des Kolpinglieds.
Monika Geinzer, die 1. Vorsitzende der Kolpingfamilie, konnte für zahlreiche Mitglieder die Ehrung für langjährige Mitgliedschaft aussprechen. Alle erhielten eine Urkunde und ein kleines Präsent.
Besonders gewürdigt wurde Hans Schobert für seine 80 Jahre Mitgliedschaft bei Kolping von Dieter Lohmaier. Mit fast 18 Jahren war er dabei, als der damalige Stadtpfarrer Leonhard Ritter am 10. Juni 1945 die noch lebenden 17 Kolpinggesellen, die nicht in Gefangenschaft oder vermißt waren, und weitere Interessierte in die Marienkapelle einlud, um die Aktivitäten nach den Einschränkungen durch die NS-Diktatur und dem zweiten Weltkrieg wieder aufzunehmen. An diesem Tage wurde er sofort Mitglied. Heute ist er nicht nur das älteste Mitglied, sondern mit seinen 80 Mitgliedsjahren auch am längsten bei der Herzogenauracher Kolpingsfamilie. In diesen langen Mitgliedsjahren hat Hans Schobert sich vielfach im Verein engagiert. Wichtig ist vor allem zu erwähnen, daß er sofort nach Kriegsende als erster das Amt des Seniors der Kolpingsfamilie bis 1954, also für 9 Jahre übernahm. Bis 1972 bestand die Führung einer Kolpingsfamilie nämlich aus dem Altsenior für die Repräsentation und dem Senior quasi für die Vereinsarbeit. Erst ab 1955 wechselte dann diese Aufgabe jährlich. In seiner Zeit als Senior hat er nicht nur die Teilnahme des damaligen Gesellenvereins an der 600-Jahr-Feier der Stadt Herzogenaurach 1949 mitorganisiert, sondern auch das 80jährige Jubiläum des Vereins im Jahre 1950. Aber auch nach 1954 hat er sich in der Kolpingsfamilie und im Hausbauverein in vielen Funktionen eingebracht und sein Wissen und seine Erfahrung weitergegeben, ganz im Sinne Adolph Kolpings: „Anfangen ist oft das Schwerste, aber Treu bleiben das Beste.“ Lohmaier würdigte den Jubilar mit den Worten: „Dieses Zitat von Adolph Kolping trifft voll auf dich zu und wir danken dir für dein langjähriges Engagement.“
Für 65 Jahre Mitgliedschaft wurden Peter Bucher, Johannes Mende-Jungermayer, Karl Meyer und Heinrich Müller geehrte, für 60 Jahre Anton Breun, Johann Nagel und Peter Schleid.
50 Jahre halten Hermann Anneser, Marianne Drebinger und Rosi SeebergerKolping die Treue, 40 Jahre Klaus Baer, Günther Kern, Klaus Nix und Irmgard Schaal.Auf 25 Jahre Mitgliedschaft können Lieselotte Drebinger und Sieglinde Herbst zurückblicken.
Text: Manfred Welker